DIY Bierbrauset

Bierbrausets gibt es im Internet zu Hauf. Häufig wird einem Überteuerter und nicht benötigter Kram angeboten, welchen man deutlich günstiger erhält, sobald man sich mit der Materie etwas auseinander setzt. Ich setze hier gar nicht das auseinandersetzen voraus, sondern möchte ein aufzeigen, welches Equipment zwingend und welches nicht so zwingend ist. Ziel ist es die Kosten für den ersten Brautag möglichst tief zu halten. Wir wissen ja noch gar nicht ob das überhaupt unser Ding ist mit dem Bierbrauen.

1. Das Kochelement/Pfanne

Auf irgendeine Art müssen wir unsere Maische erhitzen können. Hier stellt sich tatsächlich die Frage wie viel Geld möchte man ausgeben, denn eine professioneller Kochtopf, welcher im Braujargon Pfanne genannt wird, für mehrere hundert Liter kostet gerne mal ein paar tausend Euro. Da wir unser erstes Bier brauen möchten kommt sowas (noch) nicht in Frage 😉

Es gibt grundsätzlich zwei Ansätze. Entweder ich möchte einfach hin und wieder 20 Liter Bier brauen und das wars dann oder ich möchte in Zukunft vielleicht gerne mal mehr Bier brauen können oder besser Aufrüsten. Für Variante 1 empfiehlt sich ein ganz einfacher Einkochautomat wie man sie von den Glühweinständen auf dem Weihnachtsmarkt kennt.

Der Einkochautomat

Zum herstellen von ca 25 Litern Bier vollkommen ausreichend. Man kann ihn überall in der Wohnung platzieren und kann sauber damit arbeiten und er ist im Vergleich zu allem anderen sehr Günstig mit knappen 70 €. Aber Achtung: Wer denkt er kann hier einfach die gewünschte Temperatur der Raststufe einstellen und sich zurücklehnen ist falsch gewickelt. Diese Drehschalter sind eher als On/Off Schalter anzusehen, mit denen man stehts die Temperatur im Auge behalten muss und damit hoch oder runter justiert. Ein Problem daran ist jedoch, man kann nicht skalieren mit diesen Töpfen. Kauft man sich jetzt 2 oder 3 von diesen Töpfen ist das zwar schön, weil man zwei oder drei verschiedene Biere gleichzeitig brauen kann. Aber viel mehr geht dann auch nicht. Zum einen weil die Sicherungen in einer normalen Wohnungen rausfliegen und zum zweiten ist das ab einer gewissen Menge nicht mehr praktikabel. Oder anders ausgedrückt. Für Leute mit weiteren Ambitionen gibt es eine bessere Lösung. Unzwar … 

Der Gaskocher

Gaskocher 10KW

Gaskocher 10KW

Den Gaskocher sollte man zwar nicht auf dem Esszimmer Tisch aufstellen im Gegensatz zum Einkochtopf, darüber hinaus bietet er uns aber viele Vorteile. Wir können hier selbst entscheiden wie Groß der Topf sein soll welcher hier daraufgestellt wird. Hier würde ich auf die KW achten. Wenn man nur 50 Liter brauen möchte dann spielt das keine große Rolle. Möchte man aber 150 Liter zum kochen bringen dann gilt je mehr Power desto besser. 

Zum Gaskocher benötigen wir noch einen Topf. Hier kann man entweder einen ganz konventionellen Topf nehmen mit 50 Liter Fassungsvermögen für knappe 90 Euro oder man entscheidet sich für die etwas professionellere Varinate für knapp 140 Euro. Diese Entscheidung kann man ganz nach seinem eigenen Gusto treffen. Vielleicht hat Oma ja noch einen großen Einkochtopf im Keller liegen. Dann erübrigt sich die Topfsuche erstmal.

2. Läutereimer

Läutereimer

Läutereimer

Irgendwann kommt der Zeitpunkt an dem wir unser Bier ab läutern müssen. Der Prozess ist hier beschrieben. Hierbei müssen wir die Maische von der Vorderwürze trennen. Dies geschieht indem wir den Inhalt unseres Kochtopfes in den Läutereimer kippen. Durch das Sieb, welches wir hier hineinlegen, bildet der Treber einen natürlichen Filter. Somit sollte nach dem Klarlaufen nur noch klare Flüssigkeit aus dem Hahn hinauslaufen. 

3. Würzekühler

Plattenwürzekühler

Plattenwürzekühler

Vor dem Abfüllen ins Gärfass müssen wir das zukünftige Bier herunterkühlen. Dabei je nachdem ob ober oder untergärig auf 20 °C oder gar auf knappe 0 °C. Dies erledigt man entweder mit einer Kühlspirale oder mit einem Plattenwürzekühler. Die Kühlspirale ist die günstigere und einfachere Möglichkeit. Jedoch ist diese nicht ganz so effektiv wie der Plattenwürzekühler. Dieser ist eher für größere Mengen ausgerichtet. 

4. Gärfass

Gärbottich

Gärfass

Es wird auch die Zeit kommen, in der wir unser Bier für die Gärung abfüllen müssen. Dies machen wir in einem Gärfass. Hierbei ist wichtig, dass der Gärspund dabei ist. Dieser sorgt dafür, dass Luft aus dem Fass raus kann, aber keine Luft mit ungewollten Bakterien hineinkommt. 

5. Passiertuch

Passiertuch

Passiertuch

Für das Ausschlagen gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine davon ist es, ein Passiertuch über den Läutereimer mit Wäscheklammern zu befestigen und die Würze darüber laufen zu lassen.  

6. Refraktometer

Refraktometer

Refraktometer

Zum Schluss noch ein Refraktometer. Dieses ist für uns als Bierbrauer essenziell. Hiermit bestimmt man die Stammwürze im Bier. Diese Werte sollten Stimmen. Sonst stimmt das Bier nicht. Ein Refraktometer macht an sich nichts anderes als die Dichte einer Flüssigkeit zu messen und diese in Plato auszugeben. Solch ein Gerät kostet ca 20 Euro. Es gibt weit aus bessere und teurere Geräte welche vor allem die Eichung einfacher machen und die Temperatur mit in die Berechnung einfließen lassen. Für den Anfang ist so ein 20 Euro gerät aber völlig ausreichend. 

7. Thermometer

Zum Schluss benötigen wir noch ein Thermometer. Hierbei kann man eigentlich verwenden was man will. Es muss lediglich bis 100 Grad gehen. Analoge Thermometer eigenen sich nicht so gut, da es einige Zeit benötigt bis die Spindel den maximalen Wert erreicht hat. Ein standart Grillthermometer reicht völlig aus.